Unterwegs für Frieden und Solidarität

Manche Tage haben es in sich. Bereits beim Frühstück stellte sich heraus, dass das Auto leckt. Bei der Werkstatt angerufen, trotz Urlaubszeit und viel zu viel Arbeit, konnte ich das Auto eine Stunde später vorbeibringen. Wasserpumpe kaputt, Thermostat muss ausgetauscht werden. Von der hilfsbereiten Opel-Werkstatt Tiefel in Trebur wurden die Ersatzteile bestellt und ich habe einen Leihwagen bekommen.

Damit ab nach Rüsselsheim, um nicht völlig zu spät zur Friedensaktion anlässlich des Hiroshima/Nagasaki-Gedenkens zu kommen. Der örtliche Bürgermeister wie Thomas Will, Landrat des Kreises Groß-Gerau, sind bei den Mayors for Peace und sprachen über ihre kommunalen Bemühungen sich für Frieden und gegen Atomraketen einzusetzen. Pfarrer Jung von der Martinsgemeinde und Christel Göttert vom Friedensschutzkreis Rüsselsheim machten deutlich, welche Anstrengungen angesichts der vielen Kriege auf der Welt notwendig sind, um zu einem friedlichen Zusammenleben zu kommen.

Der Friedensschutzkreis steht für einen friedenspolitischen Dialog jenseits aller Gewaltlogik und Kriegsrhetorik. Er ist dem Friedenshandeln und der zivilen Konfliktbearbeitung verpflichtet.

Einen kurzen Stopp zuhause nutze ich für ein kleines Mittagessen und der Bearbeitung der dringendsten Mails. Dann geht es nach Gräfenhausen. Noch nie war ich so oft auf einer Autobahnraststätte bis die streikenden LKW-Fahrer aus Usbekistan, Georgien, Kasachstan und Tadschikistan von dieser Raststätte aus ihre legitimen Forderungen an Lukasz Mazur, den Inhaber von vier Transportunternehmen, stellten. Dessen fiesen Tricks beantworten die Kollegen mit Arbeitsverweigerung solange bis ihnen nicht das zustehende Geld ausgezahlt wird. Bis zu sechs Monate sollen die Rückstände betragen und das bei einem Lohn, der nicht einmal unserem Mindestlohn entspricht. Beispielsweise zieht er den Kollegen Bußgelder, die der Unternehmer selbst zu verantworten hat, von ihrem Lohn ab.

Neben uns waren zwei andere Gruppen gerade angekommen, eine private Freundesgruppe aus Offenburg, die Essen brachten und ein Auto von #Essenfüralle mit Kuchen. Wir brachten außer Fleisch, dass sie sich gewünscht haben, zwei Fußbälle und Kartenspiele, damit sie sich etwas die lange Zeit vertreiben können. Nachdem zu Beginn einige Kollegen ihr Geld schnell bekommen haben, ist der Unternehmer jetzt in die Offensive gegangen und zeigte die Fahrer wegen Entführung der LKWs an. Die stehen aber noch alle in Gräfenhaus, etwa 150 Stück und täglich kommen mehr.

Zurück in der Werkstatt, die Wasserpumpe wurde eingebaut, jetzt ist es aber die Zylinderkopfdichtung, die dazu führt, dass der Astra äusserst unrund läuft und weiter Wasser verliert. Tja. Was macht man mit einem 23 Jahre alten Auto? Meine Investition in den Sion hat sich leider als Fehlgriff erwiesen, das Unternehmen musste in die Insolvenz. Weniger Autofahren ist ein guter Vorsatz, allerdings bei dem Arbeitstempo und auf dem Land lebend nur ein hehres Ziel.

Erstmal nach Hause und aufs Fahrrad geschwungen, um in der VdK-Vorstandssitzung unser erfolgreiches Sommerfest auszuwerten und weitere Aktivitäten zu planen. Der Abend gehörte dem Ortsverband Mainspitze-Trebur der LINKEN. Geplant wurden Wahlkampfaktionen und diskutiert wurde über die Parteientwicklung. Kein Mitglied, das sich engagiert, hat Verständnis für die Befindlichkeiten, die gerade ausgebreitet werden. Sie richten großen Schaden für die gesamte linke Bewegung aus. Wenn man was anderes machen will, soll man still und leise austreten, die Mandate zurückgeben und sich an die vermeintliche Alternative machen. Das war zwar nicht das, was wir gewollt haben. Produktiver innerparteilicher Streit und anschließend gemeinsam die beschlossenen Positionen vertreten - das ist unser Ziel. Wenn es aber nicht möglich ist, weil sich politische Prioritäten verschoben haben, dann muss man sich möglichst ohne Aufhebens trennen. Das erwarten aktive Mitglieder der LINKEN.

Meine Beiträge aus den vergangenen Jahren findet Ihr hier:

-2020

-2019