Tag der Pflege

Tag der Pflege im intensiven Gespräch mit den Beschäftigten des Martin-Niemöller Hauses in Rüsselsheim. Die Einrichtung der Mission Leben hat Politikerinnen eingeladen, damit die Mitarbeiter*innen ihre Enttäuschung über die mangelnde Wertschätzung ihres Berufes an die richtige Adresse richten können. Und das haben sie getan. Mehr als 50 Kolleg*innen haben über ihre schweren Arbeitsbedingungen für eine wirklich wertvolle und gesellschaftlich wichtige Tätigkeit berichtet. Schließlich arbeiten sie mit denjenigen, die sich für diese Gesellschaft und dieses Land vielfach engagiert haben und jetzt auch mal Unterstützung brauchen. Es fehlt Personal an allen Enden und Ecken. Allerdings können viele nicht bis zur Rente - schon gar nicht bis 67 - durchhalten, um auch die körperlich anstrengende Arbeit zu leisten. Sie brauchen dringend Entlastung.

Dabei gibt es Lösungen. Die Einführung einer Bürgerversicherung würde mit mehr Geld in der Pflege die Bezahlung der Mitarbeiter*innen verbessern. Von dem Gehalt von Pflegehilfskräften lässt es sich im Rhein-Main-Gebiet kaum leben. Außerdem könnte der Personalschlüssel verbessert werden, ohne dass Pflegebedürftige noch mehr zur Kasse gebeten werden. Mehr Personal muss aber auch ausgebildet werden können, dazu ist eine Freistellung für die Anleitung erforderlich, sonst sind Auszubildende wieder schnell weg. Entscheidend ist eine gesellschaftliche Kehrtwende. Die Arbeit mit Menschen muss höher wertgeschätzt und unterstützt werden als diejenige mit Sachen. Warum werden diejenigen, die Autos zusammenbauen viel besser bezahlt als diejenigen, die sich um unsere Kinder und alten Menschen sorgen?

Dafür müssen allerdings Pflegekräfte gemeinsam mit der Gewerkschaft verdi aktiv werden. In den Krankenhäusern tut sich schon was mit Entlastungstarifverträgen, die Senioreneinrichtungen brauchen aber auch Entlastung.

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