Podium der LAG Arbeit in Hessen

Über ein Podium aus der letzten Woche habe ich noch nicht berichtet. Das politische Fachgespräch zur Sozial- und Arbeitsmarktpolitik für benachteiligte Zielgruppen fand in Butzbach statt. Eingeladen hatte die LAG Arbeit in Hessen. Die Träger von Bildungsmaßnahmen stellen fest, dass immer weniger Fortbildungskurse für Arbeitslose zustande kommen, immer weniger Teilnehmer*innen zu ihnen kommen. Und das obwohl es eine wachsende Zahl von Langzeitarbeitslosen gibt und das obwohl es überall einen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel gibt.

Ich habe bereits das Hessisches Ministerium für Soziales und Integration dazu befragt und bin auf die Antworten gespannt. Deutlich wurde, dass insbesondere Geflüchtete bei den Teilnehmenden fehlen. Jetzt wurde auch festgestellt, dass die Anzahl arbeitsloser Frauen zunimmt.

Was muss getan werden, um (Langzeit)Arbeitslosigkeit abzubauen:

- Das Öffentliche stärken - es gibt so viel Arbeit in dieser Gesellschaft, die getan werden muss. Diese Arbeitsplätze müssen in öffentlichen und gemeinnützigen Gesellschaften mit existenzsichernden Arbeitsplätzen angeboten werden.

- Wir brauchen ein wirksames Tariftreue- und Vergabegesetz in Hessen mit 14 Euro Mindestlohn, damit der Staat als Auftraggeber für gute Arbeit sorgt und sie auch vollständig finanziert.

- die Träger von Beschäftigungsmaßnahmen und -gesellschaften brauchen eine Grundfinanzierung, um unabhängiger von den Maßnahmeausschreibungen zu werden.

- die Anerkennung von im Ausland erworbenenen Abschlüssen muss in Hessen schneller gehen.

- wir brauchen ausreichend Plätze in Integrations- und Sprachkursen.

Diese wichtigsten Forderungen führen zu besseren Arbeitsbedingungen bei den Trägern, die öffentlich oder gemeinnützig sein müssen. Privatwirtschaftliche Einrichtungen haben hier nichts zu suchen.

Vielen Dank an die LAG Arbeit in Hessen, an Miriam Hedtmann und Stephan H. Zimmermann.

Meine Beiträge aus den vergangenen Jahren findet Ihr hier:

-2020

-2019