Gespräch mit Ulrike Obermayr

Die zweite Station meiner Sommertour "gute Arbeit in Südhessen" führte mich nach Darmstadt ins Gewerkschaftshaus zum Gespräch mit Ulrike Obermayer, der ersten Bevollmächtigten der IGMetall. Sie berichtete über die riesigen Verwerfungen in der Metallindustrie in den letzten Jahren, die noch lange nicht beendet sind. Die großen Unternehmen, wie Opel, Bosch, Conti bauen Arbeitsplätze ab, Rowenta im Odenwald wurde geschlossen. Stattdessen gibt es viele Werkverträge und Leiharbeitnehmer*innen beispielsweise bei Opel in Rüsselsheim. Damit gehen in hoher Zahl tariflich abgesicherte Arbeitsplätze verloren. Gerade die Arbeitsplätze, die mit guter Bezahlung und Absicherung in der Rente verbunden sind.

 

Es entstehen zwar neue Betriebe. Dort ist es aber oft schwierig betriebliche Interessensvertretungen zu etablieren und als Gewerkschaft sich zu engagieren. Diese Unternehmen sind viel kleiner, teilweise mit hoher Fluktuation, die Belegschaften werden eingeschüchtert und es wird von der Unternehmensleitung versucht aktiv zu verhindern einen Betriebsrat zu gründen. Erfolgreich wurde bei #Akasol ein Betriebsrat etabliert. (Diesen Betrieb wollte ich gerne in meiner Sommertour besuchen, allerdings hatte die Geschäftsleitung kein Interesse daran.)

 

Im Herbst wird es eine spannende Tarifrunde werden, die Kolleg*innen sind heiß darauf, dass es einen ordentlichen finanziellen Ausgleich für die hohen Belastungen gibt, denen sie gerade ausgesetzt sind. Außerdem machen viele Unternehmen gerade hohe Gewinne, davon sollten und müssen die Beschäftigten profitieren.

 

Als Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag unterstützen wir die Kolleg*innen gerne in ihrem Kampf für höhere Löhne und für einen höheren Anteil an dem, was sie selbst erwirtschaften.

Meine Beiträge aus den vergangenen Jahren findet Ihr hier:

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