Hessen braucht eine landesweite Autismusstrategie

Christiane BöhmGesundheit

Zur Antwort des Hessischen Sozialministeriums auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur Versorgungslage von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in Hessen erklärt Christiane Böhm, Sprecherin für psychische Gesundheit der Fraktion DIE LINKE. im Hessische Landtag und LINKEN-Landesvorsitzende:

„Der offene Brief des Autismus Rhein-Main e.V. zeigt die Defizite bei der Versorgung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) in Hessen. Es gibt zu wenig geschultes Fachpersonal bei der Diagnostik, im Umgang mit Kindern mit ASS sowie zu wenig Therapieplätze. Die Folgen sind jahrelange Wartezeiten mit unzureichend niedrigschwelligen Anlaufstellen, wodurch sich Probleme verschleppen und traumatische Belastungen bis ins Erwachsenenalter durchziehen.“

Laut Sozialministerium seien es in Hessen 2022 13.874 Patientinnen und Patienten mit entsprechenden Diagnosen gewesen – dies zeige den dringlichen Handlungsbedarf in diesem Bereich, so Böhm.

„Die Landesregierung lobt sich in ihrer Antwort für die Förderung von diversen Therapieinstituten, die Lage ist jedoch weiterhin höchst problematisch. Es braucht eine landesweite Autismusstrategie unter Einbezug von Betroffenen- und Angehörigenvertretungen. In allen Lebensbereichen muss die Inklusion von Menschen mit ASS gezielt verfolgt werden – hier gibt es zahlreiche Missstände in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Freizeit. Die Landesregierung lehnt eine solche landesweite Strategie jedoch ab.“